Die Zeit der Ernte ist gekommen

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Zwei ausgeprägte Boomphasen

Mit dem großen Erfolg des Börsensegments „Neuer Markt“, das 1997 als Pendant zur amerikanischen Nasdaq eingeführt wurde und vor allem als Finanzierungsplattform für junge und wachstumsstarke Unternehmen konzipiert war, erwachte die deutsche Beteiligungsbranche aus ihrem Dornröschenschlaf. Besonders eindrucksvoll lässt sich das am Fundraising der Beteiligungsunternehmen, also dem Volumen der ihnen von den Investoren zur Verfügung gestellten Mittel, nachvollziehen. Dieses lag noch 1996 bei lediglich 318,9 Mio. Euro und schnellte bis zum Jahr 2000 auf 5,16 Mrd. Euro hoch. Der Aufschwung war zu einem Großteil dem Boom der Venture-Capital-Spezialisten geschuldet, die dank der erfolgreichen IPOs von Gesellschaften mit relativ kurzer Firmenhistorie über einen großen Renditehebel zu verfügen schienen. Dementsprechend investierten die Wagniskapitalgeber zur Jahrtausendwende bereits mehr als 2 Mrd. Euro in Beteiligungen, fünf Jahre zuvor waren es noch 571 Mio. Euro. Durch das Platzen der Technologieblase stieg aber die branchenweite Quote der Totalausfälle (gemessen an der Gesamtzahl der Exits) von 15 Prozent (1997) auf 44 Prozent (2002). Ein Einbruch, von dem sich die Venture Capitalisten lange nicht erholen konnten. Der erneute Börsenboom ab 2003 kam daher eher der zweiten großen Gruppe, den Buy-out-Spezialisten, zu Gute, die sich auf die Übernahme von Anteilen an bereits etablierten Gesellschaften konzentrieren und nun hohe Mittelzuflüsse verzeichneten. Infolgedessen erhöhten sich die Investitionen in diesem Sektor zwischen 2002 und 2007 von 1,1 auf 6,2 Mrd. Euro resp. 82 Prozent der Ausgaben aller deutschen Beteiligungsgesellschaften (Datenquelle: BVK).

Anbieterstruktur stark ausdifferenziert

Zur Realisierung ihrer Investitionen griffen die Beteiligungsunternehmen in dieser Zeit verstärkt auf Fremdkapital zurück, was sich anschließend in der Finanzkrise als fatal erwies und einem neuerlichen dramatischen Einbruch verursachte. Trotz der heftigen Rückschläge haben die beiden Boomphasen das Bild der Beteiligungsgesellschaften an der Börse dennoch nachhaltig geprägt, zumal sich durch diese zwei erfolgreichen Abschnitte auch die Zahl der börsennotierten Beteiligungsunternehmen in den letzten fünfzehn Jahren sprunghaft erhöht hat. Damit einhergehend haben sich auch die Geschäftsmodelle innerhalb der Branche deutlich ausdifferenziert, inzwischen reicht die Spannweite von Wagniskapitalgebern über Mittelstandsholdings (die keinen Beteiligungsverkauf anstreben) bis hin zu Restrukturierungsspezialisten. Je nach strategischem Schwerpunkt werden die Unternehmen der Branche von der Deutschen Börse deswegen in den drei DAX-Subsektoren All Diversified Financial, All Private Equity & Venture Capital sowie All Industrial Diversified geführt. Auf die Small und Mid Caps aus diesen drei Branchenindizes, das heißt, auf Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von weniger als 500 Mio. Euro, konzentriert sich das Interesse von SMC Research im Bereich der Beteiligungsgesellschaften. Deren Investmentschwerpunkt sollte darüber hinaus in den Branchen Industrie, IT oder Erneuerbare Energien liegen.

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Bisherige Veröffentlichungen

26. September 2013 Watchlist Beteiligungen: Die Zeit der Ernte ist gekommen

Studie im Shop

05. Juni 2012 Watchlist Beteiligungen: Bewertungsabschläge und reife Portfolios
machen die Branche interessant

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08. März 2012 Branchenstudie Beteiligungen: Positive Rahmenbedingungen
sorgen für Rückenwind

Studie im Shop